Sozialpreis des Landkreises Erding

Zum 1. Mal verleiht der Landkreis Erding auf Initiative von Landrat Martin Bayerstorfer den Sozialpreis für beispielhaftes, insbesondere ehrenamtliches Handeln im sozialen Bereich. Der Preis wird einmal im Jahr an höchstens zwei Personen oder Gruppen vergeben und ist mit einer finanziellen Zuwendung in Höhe von jeweils 2.000,- Euro verbunden. Die Preisträger müssen sich durch ihr Engagement auf dem Gebiet der Altenhilfe, der Arbeit mit Menschen mit Behinderung, der Hospizarbeit, der Betreuung von Kranken oder Menschen mit Behinderung und der Hilfe für die sozial oder wirtschaftlich Benachteiligten (auch Geflüchtete bzw. Asylsuchende) oder der Jugendarbeit im Landkreis Erding auszeichnen.

Der Sozialpreis soll insbesondere eine Anerkennung sein für die Leistungen von ehrenamtlich tätigen Personen, Wohlfahrtsverbänden, Vereinen, Privatinitiativen und anderen Organisationen im Landkreis Erding.

   

Sozialpreis für das Jahr 2023

In der Sitzung des Kreisausschusses vom 23. Oktober 2023 wurden die Preisträger des erstmals ausgelobten Sozialpreises des Landkreises Erding verkündet. Ausgezeichnet wurden Ottilie Kober und der „Kunterbunte Familien e.V.“. Frau Kober erhielt die Auszeichnung für ihr jahrzehntelanges Wirken in der Krankenpflege und in der Palliativversorgung. Sie ist Gründungsmitglied des Christophorus Hospizvereins. Der Kunterbunte Familien e.V. ist eine Initiative für Eltern mit Kindern mit besonderem Förderbedarf die eine wesentliche Hilfe für die Betroffenen darstellt.

   

Laudationes

Sehr geehrte Damen und Herren,

die vielfältigen Aufgaben, die Staat und Gesellschaft zu lösen haben, können nur dann erfolgreich erledigt werden, wenn jeder Einzelne die ihm zugewiesenen Aufgaben in seinem Beruf und seiner persönlichen Lebenssituation nach bestem Wissen und Gewissen erfüllt.

Die Gesellschaft, die das Bruttosozialprodukt zu erwirtschaften hat, wird erst dann wirklich zur sozialen Gemeinschaft, wenn Menschen bereit sind, sich über ihre unmittelbaren Berufsaufgaben hinaus für andere einzusetzen.

Gerade wenn ein solches Engagement, das Menschen entgegengebracht wird, die unserer besonderen Zuwendung bedürfen, in unauffälliger Bescheidenheit erfolgt und das über Jahrzehnte hinweg, dann ist ein Tag wie der heutige eine gute Gelegenheit, eine solche Lebensleistung der Öffentlichkeit vorzustellen.

Denn: Das eigene Leben dem Dienst für die Mitmenschen zu widmen, ist bei weitem keine Selbstverständlichkeit. Genau diesem Gedanken, nämlich Menschen vom Beginn ihres Lebens bis zu dessen Ende zur Seite zu stehen, hat sich Ottilie Kober mit allen ihr zur Verfügung stehenden Ressourcen verschrieben.

Von der höheren Handelsschule herkommend, hat sie zunächst eine Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau mit Abschluss durchlaufen. Daran schloss sich eine ebenfalls 3-jährige Ausbildung zur Kinderkrankenschwester mit entsprechender beruflicher Tätigkeit an. Im Auftrag des bayerischen Landesverbandes hat sie Kurse in den Fächern Mütter-, Säuglings- und Kleinkindervorsorge durchgeführt.

1978 hat sie im damaligen Kreiskrankenhaus Erding ihre Tätigkeit begonnen und blieb dem Haus über drei Jahrzehnte bis zu ihrer Versetzung in den Ruhestand im Jahr 2008 verbunden. Ein Schwerpunkt ihres Wirkens galt dem Bereich der Chirurgie, wo sie aufgrund ihres großen Einsatzes bis zur Abteilungsschwester berufen wurde.

Von 1996 bis 1998 war sie Bereichspflegedienstleitung im operativen Bereich. Am 27. Juli 1998 übernahm sie die Pflegedienstdirektion des Kreiskrankenhauses Erding. In dieser Position begleitete Sie gemeinsam mit den weiteren Mitgliedern der Krankenhausdirektion wegweisende Maßnahmen wie die Gründung der Fachschule für Altenpflege im Jahr 2002, die Gründung des Kommunalunternehmens Klinikum Landkreis Erding im Jahr 2005, die Sanierung und Modernisierung des Bettenhauses 2006 bis hin zur Ernennung des Klinikums zum Akademischen Lehrkrankenhaus der TU München im Jahr 2008.

Und auch ihr ehrenamtliches Engagement im Bereich der Versorgung von schwerstkranken und sterbenden Menschen im Christophorus Hospizverein verdient besondere Würdigung. Die Gewissheit über die eigene Sterblichkeit ist ein wesentlicher Aspekt unseres Lebens. Wer sich der Aufgabe widmet, den Fokus auf die letzten Monate und Wochen des Lebens seiner Mitmenschen zu legen, verdient unser aller Respekt.

Die Anfänge der Palliativversorgung reichen bereits in das Jahr 1994 zurück, als der damalige Chefarzt des Kreiskrankenhauses Dr. Jürgen Bickhardt den Christophorus Hospizverein gründete. Die ehrenamtlichen, geschulten Hospizbegleiter begleiteten bereits damals die ersten Patienten im häuslichen Bereich.

Als Gründungsmitglied arbeitet sie bis heute ehrenamtlich als 2. Vorsitzende im Vorstand, dem sie bereits seit 1999 in unterschiedlichen Funktionen angehört. Dabei hat Frau Kober in den vielen Jahren ihrer Vorstandstätigkeit durch ihre enorme Erfahrung in der Krankenversorgung entscheidende Impulse für die Aktivitäten des Hospizvereins gegeben.

Während ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit hat sie in überragendem Maße ihre Lebens- und Berufserfahrung bei der Verwirklichung der Vereinsziele, nämlich das zugewandte und achtungsvolle Begleiten von Menschen in der Endphase ihres Lebens und in einem Klima der Wahrhaftigkeit, eingebracht. Es gelang ihr mit ihrer gütigen, klugen, beharrlichen und mitfühlenden Wesensart, ein immer tieferes Verständnis für diese wahrhaft humane Aufgabe zu wecken.

So hat sie etwa im Jahr 2007 maßgeblich dazu beigetragen, dass die lange geplante Verknüpfung von ambulanter Hospiz- und Palliativversorgung mit dem stationären Bereich durch die Einstellung der Palliativ-Care-Fachkraft des Hospizvereins zum 01.07.2007 in die Tat umgesetzt werden konnte.

Auch, wenn viele Menschen es ausblenden - die Themen Palliativversorgung und Trauerbegleitung nehmen einen wichtigen Bereich in unserer Gesellschaft ein. Hilfe und Unterstützung, Fürsorge und Pflege, wenn die letzte Lebensphase gekommen ist, geben den Betroffenen und ihren Angehörigen das, was sie in diesem Augenblick brauchen – Geborgenheit, Nähe, das Gefühl, dass man nicht allein gelassen wird.

Umso wichtiger ist es, dass es Menschen wie Ottilie Kober gibt, die die Schwerstkranken und Sterbenden in ihren letzten Lebenswochen begleiten, ihnen Angst und auch Schmerzen erleichtern und menschliche Zuwendung schenken.

Gerne und mit Leidenschaft informiert Ottilie Kober auch heute noch über ganz pragmatische Aspekte in Vorträgen z.B. über die Vorsorgevollmacht und die Patientenverfügung und setzt sich maßgeblich für die Gewinnung von Spenden und die Verankerung des Hospizgedankens in der Bevölkerung ein.

Darüber hinaus wirkte sie auf Vorschlag des Landkreises Erding seit dem Jahr 2015 bis 2020 als ehrenamtliche Richterin an der Kammer für Sozialhilfe und Asylbewerberleistungsgesetz. Im Kreisverband Erding des Bayerischen Roten Kreuzes war sie zudem über lange Jahre zugewähltes Mitglied der weiteren Vorstandsmitglieder.

Ihr uneigennütziges Engagement für die Landkreisbürgerinnen und -bürger, die unsere Hilfe in besonderer Weise benötigen, war und ist vorbildlich.

Frau Kober hat sich außerordentliche Verdienste in all ihren beruflichen und ehrenamtlichen Tätigkeiten erworben. Für ihren zeitlebens großen Dienst an ihren Mitmenschen wird Frau Ottilie Kober mit dem Sozialpreis des Landkreises Erding ausgezeichnet.

Sehr geehrte Damen und Herren,

Sie alle kennen das nigerianische Sprichwort: „Um ein Kind aufzuziehen, braucht es ein ganzes Dorf.“ Dahinter steht die Idee, dass Kinder in einem sozialen Gefüge aufwachsen, dass sie vielfältige Ansprechpartner brauchen und dass die Arbeit, die Kindererziehung nun mal bedeutet, nicht nur auf den Schultern von einem oder zwei Elternteilen ruht, sondern breit verteilt werden sollte. Zum Wohle der Kinder, aber auch dem der Eltern. Denn neben den Kindern bedürfen auch die Eltern mannigfaltiger Unterstützung, die in unserer modernen, individualisierten Welt aber natürlich nicht mehr in dem Maße existiert wie noch in der Ära der historischen Dorfgemeinschaften.

Elternschaft bedeutet eine immense Verantwortung.

Egal, wie gut man sich darauf vorbereiten möchte, kein Buch und kein Magazin kann zu 100 Prozent auf das vorbereiten, was es bedeutet, Eltern zu sein.

Sofern Sie Kinder haben, kennen Sie es sicher selbst: Die Überforderung, die Sorge, die Hilflosigkeit, die einen befällt, wenn es dem Nachwuchs schlecht geht und man nicht weiß,

wie sich verhalten,

was tun,

wohin sich wenden?

Der Landkreis Erding hat diesen Bedarf bereits vor langer Zeit erkannt und hält als einer von nur drei oberbayerischen Landkreisen ein entsprechendes Angebot vor. Seit nunmehr 70 Jahren gibt es bei uns eine Familienberatungsstelle. Die Inanspruchnahme von Beratung kann schon in der Schwangerschaft beginnen (SAFE- Kurs), man kümmert sich um Eltern, deren Babys Regulationsschwierigkeiten haben (Schreiba-byambulanz). Probleme im Kindergarten, in der Schule, in der Pubertät, beim Ablösungsprozess junger Menschen von zu Hause. Dabei soll den Eltern geholfen werden, das Wohlergehen der Kinder im Auge zu behalten.

So gibt es etwa seit 2009 die Angebote der Frühen Hilfen an der Erziehungs- und Familienberatungsstelle. Zum einen handelt es sich dabei um ein therapeutisch-pädagogisches Gruppenangebot als Hilfe für den Aufbau einer sicheren Bindung zwischen Eltern und Kind und zur Prävention von Bindungsstörungen. Zum anderen wird ein Einzelberatungsangebot für Eltern von Babys und Kleinkindern mit Regulationsstörungen vorgehalten, hier im Landkreis „Erdinger Sprechstunde für Schreibabys“ genannt.

Durch diese entwicklungspsychologischen Einzelberatungs- und Gruppenangebote können Eltern gut unterstützt werden, um der Eltern-Kind-Beziehung zu einem gelungenen Start zu verhelfen und den Eltern das Selbstvertrauen geben, auch künftige Krisen bewältigen zu können.

Darüber hinaus haben wir in den letzten drei Jahren an vier Standorten in Fraunberg, Dorfen, Taufkirchen und Wartenberg zudem Familienstützpunkte aufgebaut. Diese sind eine gut erreichbare, erste Anlaufstelle für alle Fragen rund um den familiären Alltag, insbesondere für Fragen zur Erziehung. In ihrer Lotsenfunktion können Familienstützpunkte auch zu Fragen weiterhelfen, welche Hilfemöglichkeiten es zu den jeweiligen Schwierigkeiten gibt oder wo welche Leistungen beantragt werden können.

Mehr als 112 Milllionen Euro wird der Landkreis in diesem Jahr 2024 für seine Familien ausgeben, das ist beinahe die Hälfte des gesamten Haushalts. Sie sehen, meine Damen und Herren, das Wohl der Familien und unserer jungen Menschen liegt uns über die Maßen am Herzen.

Und dennoch gibt es auch im Landkreis Erding weiße Flecken hinsichtlich Betreuungs- und Beratungsangeboten für Familien. Denn all die genannten Schwierigkeiten, denen sich junge Eltern gegenübersehen, potenzieren sich, wenn das Kind ein Handicap hat, sei es körperlicher oder geistiger Art.

Das Leben mit einem Kind mit einem sogenannten „besonderen Förderbedarf“ ist eine ganz besondere Herausforderung. Zwar ist Inklusion ein präsentes Thema, sowohl in der Politik als auch in der Öffentlichkeit, der Verbesserungsbedarf in dieser Hinsicht ist aber nach wie vor enorm. Das merken vor allem die Eltern, ist der „besondere Förderbedarf“ doch fast immer auch mit erhöhtem Zeitaufwand und großen emotionalen und psychischen Anstrengungen verbunden.

Und während man bei nicht beeinträchtigten Kindern von Beratungsseite aus auf eine Vielzahl von Referenzen, auf langjährige Erfahrung, auf bewährte Modelle und Verfahren, auf Forschung und Wissenschaft – etwa der Psychologie – zurückgreifen kann, macht es die ganz besondere Individualität von behinderten Kindern sehr schwierig, hier adäquate Angebote zu schaffen.

In einer solchen Lage befanden sich Tanja und Markus Kroker aus Oberdorfen, als sie 2011 Levi bekamen. Levi hat Trisomie 21, auch bekannt als Down-Syndrom, eine genetische Anomalie, die etwa eines von 700 Kindern betrifft.

Und so stellten sich Familie Kroker natürlich die vorhin schon erwähnten Fragen. In einem ganz besonderen Maße, denn Levi hat auch einen angeborenen Herzfehler:

Wie sich verhalten,

was tun,

wohin sich wenden?

Die Möglichkeiten waren – gelinde gesagt – spärlich. Die Krokers fanden eine Gruppe Betroffener in Garching an der Alz – ein einschneidendes Erlebnis, denn erstmals konnten die Krokers – wie Mutter Tanja sagt – erfahren, dass sie nicht alleine waren mit ihren Nöten, ihrer Frustration, ihrer Angst. Sie sahen Kinder, die lebten - trotz ihrer schweren Beeinträchtigungen. Ihnen war schnell klar, dass es auch hier im Landkreis etwas Vergleichbares geben müsse.

So gründeten sie 2011 eine Elterninitiative für den Austausch mit Eltern in ähnlicher Lebenslage. Seit 2015 existiert der Verein „Kunterbunte Familie e.V.“, dem aktuell 15 Familien aus dem Landkreis Erding angehören. Die Gemeinschaft trifft sich monatlich im Mehrgenerationenhaus in Taufkirchen/Vils.

Es ist eine offene Gemeinschaft, jede und jeder ist willkommen. Die Gesellschaft ist bunt gemischt. Kunterbunt. Die Art der Einschränkung spielt keine Rolle, auch nicht das Alter der Kinder. Wichtig ist die Gemeinschaft, der Austausch von Erfahrungen, Trost zu spenden, Unterstützung zu bieten. Es geht um alltägliche Sorgen, um den Austausch über Therapien oder auch, an welche Stellen welche Anträge zu richten sind. Und das in ungezwungener, familiärer Atmosphäre.

Während sich die Eltern bei Kaffee und Kuchen über Förderungen, Probleme und Erfahrungen austauschen, werden die Kinder von mehreren Betreuern kindgerecht zum Beispiel beim Turnen, Spielen oder Vorlesen beschäftigt.

Ein besonderes Augenmerk gilt den „Konfettis“, den nicht eingeschränkten Geschwistern der „Kunterbuntis“. Müssen sie doch oftmals zurückstecken und Rücksicht nehmen. Bei den Treffen jedoch können auch sie sich unter Aufsicht austoben und spielen. Eine willkommene Entlastung für die Eltern. Viele der älteren „Konfettis“ engagieren sich auch selbst als Babysitter.

Wie auch zahlreiche Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Dorfen, die dort den Wahlkurs „Inklusiv unterwegs“ besuchen und sich als Lotsen engagieren, indem sie beaufsichtigen oder auch die Treffen vorbereiten und somit Inklusion vorleben. Diesen „Kollateralnutzen“ sozusagen möchte ich in besonderem Maße hervorheben. Hier engagieren sich junge Menschen, Schüler, Schülerinnen zum Wohle von Schwächeren. In einem Alter, in dem man gemeinhin andere Interessen hat. Das finde ich ganz hervorragend und möchte dafür einen ganz großen Dank an die Beteiligten ansprechen, wie auch an Wolfgang Lanzinger, dem stellvertretenden Schulleiter des Gymnasiums Dorfen, der – ich zitiere Frau Kroker: „der Engel hinter der Szene, die man sieht, der gute Geist“ ist.

Es handelt sich hier allerdings nicht um eine Einbahnstraße, beide Parteien profitieren wechselseitig voneinander. Die Kinder mit Handicap von der gewissenhaften Betreuung, die gesunden Kinder von der Erfahrung, wie sie nur derartige Situationen zu vermitteln vermögen.

Gerade Menschen mit geistigen Behinderungen wirken oftmals inspirierend durch ihren Frohsinn, ihre Herzlichkeit, ihre Offenheit. Von ihnen kann man lernen, völlig wertfrei in Situationen zu gehen, das Schöne im Einfach zu entdecken, jemandem zu begegnen, ohne die Menschen gleich in Schubladen zu stecken. Man kann lernen, dass jeder Mensch anders ist. Besonders ist.

Diese Inklusion trägt zur Förderung von Toleranz und Akzeptanz bei, indem sie den Schülern ermöglicht, die Individualität jedes Einzelnen zu verstehen und zu schätzen.

Kinder, die in einem inklusiven Umfeld aufwachsen, entwickeln oft ein tieferes Verständnis und eine größere Empathie für andere Menschen. Die zunehmende Spaltung der Gesellschaft, wie wir sie derzeit erleben, zeigt uns auf, wie wertvoll und wichtig gerade diese persönliche Eigenschaft für unser Zusammenleben ist.

Sowohl behinderte als auch gesunde Kinder können in einem inklusiven Umfeld eine Förderung ihrer persönlichen Entwicklung erfahren. Die Herausforderungen, die sich aus der Vielfalt ergeben, können zu einem besseren Verständnis der eigenen Stärken und Schwächen führen.

Neudeutsch lässt sich hier also von einer win-win-win-Situation sprechen. Die Eltern erfahren Rat und Unterstützung und eine oft dringend benötigte Auszeit vom Alltag. Ihre Kinder genießen eine unbeschwerte Zeit in geschützter Umgebung. Und die jungen Menschen, die die Betreuung übernehmen, machen unschätzbare Erfahrungen und reifen charakterlich.

„Kunterbunte Familie e.V.“ ist das einzige derartige Angebot im Landkreis Erding und bietet eine immens wichtige Hilfe für die betroffenen Familien. Er ist ein Vorzeigebeispiel für private Selbsthilfe auf einem Gebiet, auf dem es sonst keine Angebote gibt und viele Familien keine adäquate Unterstützung erfahren könnten.

Der „weiße Fleck“, von dem ich eingangs ob dieser Vakanz sprach, ist dank dem Engagement der Eltern und Schüler ganz und gar nicht farblos. Er ist bunt. Kunterbunt.

Dafür gebührt dem Verein „kunterbunte Familien“ der Sozialpreis des Landkreises Erding 2023.