Geografie

Der Landkreis Erding liegt im nordöstlichen Teil des Regierungsbezirkes Oberbayern und grenzt im Nordosten an den niederbayerischen Landkreis Landshut. Oberbayerische Nachbarn sind im Osten und Südosten der Landkreis Mühldorf im Süden der Landkreis Ebersberg sowie im Westen die Landkreise München und Freising.

   

Landkreisgebietsreform

Seit dem Abschluß der Landkreisgebietsreform im Jahr 1972 besteht unser Landkreis aus den Gebieten

  • des alten Landkreises Erding,
  • der Gemeinden Isen und St. Wolfgang sowie der früheren Gemeinden Mittbach und Schiltern des vormaligen Landkreises Wasserburg sowie
  • der ehemaligen Gemeinde Schwindkirchen aus dem Landkreis Mühldorf.

Darüber hinaus wurden ihm 7,52 km² ausmärkisches Gebiet aus dem ehemaligen Landkreis Wasserburg angegliedert. Hierbei handelt es sich um die staatseigenen Forste bei Sollach und Thann.

Insgesamt brachte die Landkreisgebietsreform für den Landkreis Erding einen Zuwachs von ca. 100 km2 und ließ ihn auf eine Fläche von rund 870 km2 anwachsen.

   

Erdinger Landschaftsformen

Das Gebiet des Landkreises Erding ist geographisch nicht klar begrenzbar. Man unterscheidet drei Landschaftsformen, nämlich das tertiäre Hügelland im Norden und Osten, das eiszeitliche Moränengebiet im Süden und Südosten sowie das Erdinger Moos als Fortsetzung der Münchner Schotterebene.

Das tertiäre Hügelland

Die erdgeschichtlich älteste Landschaftsform ist das tertiäre Hügelland, das vor etwa 15 Millionen Jahren entstand. Damals hatten sich infolge der Auffaltung der Alpen, in den nördlich von ihnen gelegenen Mulden, Süßwasserseen von meerartigen Ausmaßen gebildet. Am Grunde dieser Seen entstanden Ablagerungen aus kalkartigen Tonen, mit Glimmer durchsetztem Flinz und feinkörnigem Sand. Nachdem die Seen verlandet waren, prägten Wasserläufe den sedimentären Grund zu einem welligen Hügelland.

Das Isen-Sempt-Hügelland

Die nächste landschaftsformende Kraft war die Rißeiszeit. Die aus den Alpen durch das Inntal vorstoßenden Eismassen schoben sich bis an das Gebiet um die heutige Kreisstadt vor. Sie brachten unvorstellbare Mengen von Geröll mit sich, das sich überwiegend zu Moränen ablagerte.

Das Erdinger Moos

Das Erdinger Moos entstand vor etwa 15.000 Jahren als Ausläufer der Münchner Schotterebene, die durch die gewaltigen Schmelzwasser der Nacheiszeit aufgeschüttet wurde. Wegen wasserundurchlässiger Schichten konnte der Grundwasserstrom nicht mehr abfließen und ließ hier Geröllsümpfe entstehen.

Bis vor etwa 100 Jahren befand sich das Erdinger Moos noch in seinem natürlichen Zustand. Mit dem Abbau von Torf setzte der Kultivierungsprozeß ein, an dessen Ende die landwirtschaftliche Nutzung stand.

Allerdings hatten die Eingriffe in das natürliche Gleichgewicht eine schwere Schädigung des Wasserhaushalts zur Folge und bargen die Gefahr einer Versteppung der Landschaft in sich. Dieser Prozeß, der erst in jüngster Zeit durch landschaftspflegerische Maßnahmen aufgefangen wurde, wird durch die Grundwasserabsenkung im Zuge des Flughafenbaus wieder gefährdet.

Die Täler im Landkreis Erding sind wasserreich; die Fließrichtung von Flüssen und Bächen uneinheitlich. Auf seinem Gebiet befindet sich die Wasserscheide zwischen Isar, Vils und Inn. So sammeln Goldach, Dorfen, Sempt und Strogen das Wasser des westlichen Landkreisgebietes und führen es nach Norden der Isar zu, während im Osten die Große und die Kleine Vils mit ihren zahlreichen Nebenbächen der Donau zustreben. Südöstlich davon fließt die Isen in östlicher Richtung zum Inn.

   

Aktuelle Gegebenheiten

Der Landkreis Erding ist noch immer vorwiegend von der Landwirtschaft geprägt. Der größte Teil seiner Fläche, nämlich rd. 71%, wird landwirtschaftlich genutzt. Die Bodengüte ist unterschiedlich und reicht von fruchtbaren Lößböden im Hügelland bis zu zur Auszehrung neigenden Moosböden. Ca. 10% der Landkreisfläche sind von Wäldern bedeckt. Dabei handelt es sich im wesentlichen um Fichtenwälder, die auf den ärmeren Böden des Hügellandes gedeihen.
Der Landkreis Erding liegt etwa zwischen 430 und 630 m über dem Meeresspiegel.

Die klimatischen Bedingungen begünstigen die Landwirtschaft. Der Witterungscharakter ist vorwiegend kontinental, was sich durch verhältnismäßig kalte Winter und heiße Sommer ausdrückt. Die mittlere Jahrestemperatur beträgt 7,8° C.

Die durchschnittliche Niederschlagsmenge nimmt von Norden nach Süden infolge des Alpenstaues zu und beträgt im Jahresdurchschnitt 826 mm.

Ein Eigenklima entwickelt sich gelegentlich im Gebiet des Erdinger Mooses, wo frühsommerliche Bodenfröste und besonders im Herbst und Winter eine anhaltende Bodennebeldecke zu beobachten sind.