Säule 3

Kein Talent darf verloren gehen

Die Projekte und deren Umsetzung – Stand August 2019

Fortführung bzw. Installierung einer weiteren Ganztagesintensivklasse

Das Angebot der Ganztagsintensivklasse wird nicht weiter verfolgt, sondern ersetzt durch

Alternatives schulisches Angebot (ASA)

Hinter dem Begriff AsA (Alternatives schulisches Angebot) verbirgt sich eine Form hausinterner sonderpädagogischer Hilfestellung an Grund- und Hauptschulen. Im AsA einer Schule arbeiten eine Sonderschullehrkraft mit Erfahrung im Förderschwerpunkt emotional-soziale Entwicklung und eine Lehrkraft der Mittelschule jeweils fünf Wochenstunden im Team zusammen. Sie unterstützen Schülerinnen und Schüler sowie wie die Klasse, Lehrkräfte oder Eltern dabei, Lösungen für Probleme im Verhaltensbereich zu finden. Dem Auftreten von massiven Auffälligkeiten kann damit präventiv begegnet werden. Weiter ist es Ziel, in schwierigen erzieherischen Situationen kollegial beratend und helfend tätig zu werden. Die Vernetzung mit außerschulischen Einrichtungen wie dem Allgemeinen Sozialdienst, dem Jugendamt, einem Tagesheim oder einer Hausaufgabenhilfe tragen zur Nachhaltigkeit schulischer Maßnahmen bei.

Im Schuljahr 2018/2019 ist ASA an der Mittelschule Dorfen und mindestens zwei weiteren Mittelschulen geplant. Die Bedarfsfeststellung ist Aufgabe des Staatlichen Schulamtes. Das Schulamt stellt aus dem ihm zur Verfügung stehenden Lehrerstunden-Kontingent für sonderpädagogische Förderung entsprechend Stunden für die Schulen bereit. Haushaltsmittel des Landkreises sind hierfür nicht erforderlich.


Verbesserung der Teilnahmemöglichkeiten von behinderten Jugendlichen an Freizeit- und Ferienmaßnahmen

Die kommunale Jugendarbeit des Landkreises Erding hält bereits zum Teil inklusive Freizeit- und Ferienangebote vor, ebenso der Kreisjugendring. Hier will der Landkreis in Zukunft verstärkt mit gutem Beispiel vorangehen und die Gemeinden animieren, nachzuziehen. Das Thema wurde bereits in der laufenden Jugendhilfeplanung aufgegriffen.


Qualitätszirkel Inklusion

Im Schuljahr 2013/2014 wurde seitens des staatlichen Schulamtes der Qualitätszirkel Inklusion installiert. Dieser tagt nach längerer Pause nun wieder zweimal jährlich.
Die Inklusionsberatungsstelle wurde offiziell eröffnet und hat ihre Arbeit aufgenommen. Zudem gibt es seit September 2016 mit der Mittelschule Taufkirchen (Vils) eine Profilschule Inklusion auch im Bereich der Mittelschulen. Die Grundschulen „Grüner Markt“ in Erding sowie die Grundschule Dorfen-Nord sind bereits seit längerer Zeit Inklusionsschulen.
Die Berufsschule Erding und die Herzog Tassilo Realschule in Erding haben ebenfalls das Schulprofil Inklusion.


Sicherung und weiterer Ausbau der Jugendsozialarbeit an Schulen

Das Jugendamt hat zum Schuljahr 2014/2015 ein Förderkonzept für die Schulen die nicht in der Trägerschaft des Landkreises sind, erstellt, das vom Jugendhilfeausschuss abgesegnet wurde. Dies wurde 2018 um die Regelungen für die Landkreisschulen ergänzt.
Neu ist der Einstieg der Sozialarbeit an Schulen auch in den Grundschulbereich am Förderzentrum Erding. Hierfür wurde eine zusätzliche 0,5 Stelle geschaffen u. auch bereits zum 01.02.17 besetzt.Ein Ausbau der Jugendsozialarbeit an Schulen im Realschulbereich wird weiter diskutiert.
Ebenso wird eine spezielle Jugendsozialarbeit an der JoA-Klasse der Berufsschule angestrebt.


Schulkindergärten

Schulkindergärten sind für Kinder gedacht, die bei der Schuleinschreibung zurückgestellt wurden oder Kinder, die im letzten Jahr vor dem Schulbesuch noch gezielten Förderbedarf haben. Die Kinder werden bzw. sind im Anmeldejahr i. d. R. sechs Jahre alt.
Die konzeptionelle Ausrichtung der Schulkindergärten bezieht sich folglich auf eine homogene Altersstruktur mit dem Ziel der Erreichung der Schulfähigkeit. Grundlage hierfür ist der Bayerische Bildungs- und Erziehungsplan, Schwerpunkte bilden die sprachliche und kognitive Förderung, der Erwerb der Sozial- und lernmethodischen Kompetenzen, sowie die Erlangung von Selbstständigkeit und Selbstbewusstsein.

Im Landkreis Erding gibt es derzeit fünf Schulkindergartengruppen:

  • Dorfen, BRK Schulkindergarten „Insel der Entdeckung“
  • Erding, BRK Schulkindergarten „Villa bunte Herzen“
  • Erding, „Caritas Kinderburg Erding“
  • Hörlkofen, Schulkindergartengruppe in der Kindertagesstätte Hörkofen
  • Oberding, Schulkindergarten der Gemeinde Oberding

Es wurde zudem inzwischen ein Arbeitskreis Schulkindergärten unter der Leitung des Jugendamtes (Frau Strasser) eingerichtet.

Schaffung einheitlicher Standards im Landkreis Erding für integrative Betreuung in den Kindertagesstätten

Im Arbeitskreis „Qualität in Kindertagesstätten“ der Fachberatungen von einigen Jugendämtern (incl. JA Erding) und der Regierung von Oberbayern in Zusammenarbeit mit dem Staatsinstitut für Frühpädagogik (IFP) entstand bereits vor einigen Jahren ein fachlicher Leitfaden als eine Entscheidungs- und Orientierungshilfe. Als Grundlage diente die ursprüngliche Fassung der Empfehlungen aus den Regierungsbezirken Niederbayern und Oberpfalz.

Der Leitfaden beinhaltet:
a) Die Rahmenbedingungen: Gruppenstärke und –zusammensetzung, personelle Besetzung, Fachkräftegebot und Fachdienste, sowie den Gewichtungsfaktor, die Räumlichkeiten, das geeignete Material als auch die Verfügungs- und Besprechungszeiten
b) Die Vorbereitung auf Integration und den Handlungsablauf auf dem Weg zu einer integrativen Einrichtung
c) Die Aufnahme des Kindes/ Aufnahmekriterien und –verfahren
sowie die pädagogischen Ansätze, die Anforderungen an Team, Eltern und Träger, aber auch die Möglichkeiten der Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit, inclusive Finanzierung.

Dieser Leitfaden dient seither als einheitliche Grundlage für die KiTa-Fachberatung des Jugendamtes Erding. Der Leitfaden wird vom Jugendamt Erding auf Anfrage an Träger und Kindertagesstätten weitergegeben, um als Orientierungshilfe den Weg zur Integration zu ebnen!

Um den Leitlinien als allgemein gültiger (empfohlener) Qualitätsstandard in Zukunft mehr Geltung bzw. eine höhere Verbindlichkeit zu verschaffen sollen diese auch im Internetauftritt des Landratsamtes Erding veröffentlicht werden und den Trägern/Gemeinden nochmals in geeigneter Weise (Rundschreiben, Vorstellung in der nächsten Regionalkonferenz für alle Gemeinden u. Einrichtungen im Lkr.) in Erinnerung bzw. näher gebracht werden.

Einrichtung von Familienstützpunkten

Familienstützpunkte sind:

  • niedrigschwellige, wohnortnahe Kontakt.- u. Informationsstellen für alle Eltern
  • Lotsenfunktion
  • kein Ersatz vorhandener Angebote der Familienbildung
  • an bestehende Einrichtungen/Behörden angedockt
  • gute regionale Verteilung im Landkreis zur dezentralen Versorgung

Voraussetzungen für Förderung durch den Freistaat Bayern sind insbes.:

  • eine Koordinierungsstelle (Fachkraft)
  • Landkreis-Konzept zur örtlichen Eltern- u. Familienbildung
  • Auswahl der konkreten Einrichtungen bzw. Standorte
  • fachliche Begleitung durch Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg

Das Modell der Familienstützpunkte stellt eine zusätzliche Serviceleistung für die Landkreisbürger unter Federführung des Landratsamtes Erding in seiner Funktion als öffentlicher Jugendhilfeträger dar und steht grundsätzlich allen interessierten Familien (nicht defizitorientiert!) zur Verfügung. Aus Sicht der Arbeitsgruppe Säule 3 ist hieran vor allen positiv, dass auch Familien erreicht werden können, die durch das „Jugendamt“ nicht oder eben „zu spät“ erreicht werden.

Auf Grundlage eines Beschlusses des Jugendhilfeausschusses am 22.02.2016 wurden alle Gemeinden gebeten, falls gewünscht, Interesse an der Einrichtung von Familienstützpunkten zu bekunden.

Die Förderung des beim Freistaates Bayern wurde bereits zugesagt und die Koordinierungsstelle mit einer Fachkraft für die Familienbildung u. Koordination der Familienstützpunkte besetzt.
Die Fachkraft hat dann vorrangig den Bedarf an Familienbildungsangeboten im Landkreis Erding zu ermitteln und ein hierauf basierendes Familienbildungskonzept für den Landkreis Erding auszuarbeiten.

Im September 2019 werden die ersten Familienstützpunkte in Wartenberg, Forstern, Dorfen und Taufkirchen (Vils) eröffnet. Weitere sollen folgen.


Einrichtung einer Stütz- und Förderklasse

Zum Schuljahr 2019/2020 wird am Sozialpädagogischen Förderzentrum in Dorfen erstmalig eine Stütz- und Förderklasse eingerichtet.
Die Stütz- und Förderklasse stellt ein zusätzliches Angebot für Kinder und Jugendliche dar, deren Förderung und Unterstützung gleichzeitige Aufgabe von Schule und Jugendhilfe ist. Das Angebot der Stütz- und Förderklassen wurde entwickelt, um Kinder und Jugendliche adäquat zu fördern, die selbst bei gut kooperierenden Modellen der schulischen Förderung und additiven Jugendhilfemaßnahmen in ihrer Entwicklung zunehmend gefährdet waren. Deshalb orientiert sich die sonder- und sozialpädagogische Arbeit unter Einbeziehung psychologischer Fachdienste am integrativ-vernetzen Paradigma: Schule und Jugendhilfe unter einem Dach in Form eines integrativen pädagogischen Settings, bei dem die Fachkräfte aus Schule und Jugendhilfe unmittelbar zusammen arbeiten und wirken. Die Finanzierung erfolgt durch die Regierung von Oberbayern durch die Zuweisung von zusätzlichen Lehrerstunden und den Landkreis Erding durch den Einsatz des sozialpädagogischen Personals.


Angebote für Neuzugewanderte


Schaffung von Übergangsklassen

Im Schuljahr 2015/2016 wurde eine zweite Übergangsklasse an der Mittelschule Altenerding eingerichtet und eine weitere an der Mittelschule Taufkirchen.
Mittlerweile gab es eine Umstellung auf Deutschklassen, die nur noch über ein Schuljahr gehen. Diese gibt es an den Mittelschulen Altenerding und Taufkirchen, und an der Grundschule Altenerding. In Planung ist eine Deutschklasse an der Grundschule Taufkirchen.
Der Bedarf im Landkreis Erding ist gedeckt, die Situation ist relativ entspannt.

Stand: verstetigt


Berufsschulklassen für Asylbewerber und Flüchtlinge

Die Berufsschulklassen besuchen Schülerinnen und Schüler zwischen 16 und 21 Jahren, die ihre Schulpflicht noch nicht erfüllt haben. Vorrangig werden unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aufgenommen.

Die Klassen werden durch einen Bildungsträger in dem Fach Deutsch als Fremdsprache unterrichtet. Außerdem werden die Schülerinnen und Schüler durch Kooperationspartner sozialpädagogisch betreut.

In den vergangenen Schuljahren waren bis zu 16 Klassen eingerichtet. Nun wurde die Zahl der Klassen deutlich reduziert, da der Bedarf weitgehend gedeckt ist und alle berufsschulpflichtigen Asylbewerber und Flüchtlinge versorgt sind.

Stand: verstetigt


Deutschunterricht für Asylbewerber

Kurse finden laufend statt.
Für anerkannte Asylbewerber ohne oder mit geringem Einkommen ist das Jobcenter zuständig. Dieses kümmert sich auch um die passenden Qualifizierungen.
Die Online-Lernplattform ADIA ist weiterhin stark nachgefragt. Derzeit nutzen 215.000 Lerner die Plattform. Es besteht auch ein hoher Bedarf an Nachhilfe Deutsch. Hier bräuchte man mehr ehrenamtlich Helfer. Darum kümmert sich bereits die Inklusionslotsin des Landkreises Erding.

Stand: verstetigt und abgegeben


Integrationslotsen

Im Fachbereich 24 ist die Stelle für eine Integrationslotsin neu installiert. Die Integrationslotsin berät ehrenamtliche Helfer in allen Fragen - auch zu Bildung und Ausbildung.

Stand: beendet