Gebäude im Bauernhausmuseum

Eingangsgebäude Pesenlern

Wartenberg, erbaut 1627

Das heutige Eingangsgebäude des Bauernhausmuseums wurde im November 2021 feierlich eingeweiht. Es beherbergt neben der großen Markthalle mit Schopfanbau für den wöchentlich stattfindenden Bauernmarkt auch eine Empore mit Sitzgelegenheiten. Ebenso sind darin Ausstellungsräume wie die historische Blockstube, die als Gesindestube eingerichtet ist, Büro, Kassenbereich und Sanitäranlagen untergebracht.

Das ursprüngliche Wohnstallhaus mit Frackdach stammt aus Pesenlern, Marktgemeinde Wartenberg. Es gilt als eines der ältesten Profangebäude im Landkreis Erding und wurde als landwirtschaftliches Wohn- und Wirtschaftsgebäude genutzt. Der gesamte ehemalige Wohnbereich des Wohnstallhauses war damals in Blockbauweise ausgeführt. Im 19. Jahrhundert erfolgte eine vollständige Ausmauerung des Erdgeschosses in Ziegelbauweise. Erhalten blieb die gezimmerte Blockstube von 1627 im Oberstock. Die traufseitige Laube wurde originalgetreu nachgebildet.

Schmiede Dorfen

Stadt Dorfen, erbaut 1833, dargestellter Zeitraum: um 1930

Die Schmiede aus Dorfen war eine Huf- und Nagelschmiede. Sie wurde 1833 erbaut und war bis 1969 in Betrieb. 1986 beschloss der Landkreis Erding die Schmiede in das geplante Bauernhausmuseum zu übernehmen, 1988 erfolgte die Umsetzung des Gebäudes mit dem gesamten noch vorhandenen Inventar. Am 29. Juni 1991 wurde sie der Öffentlichkeit übergeben.

Bienenhaus Tading

Gemeinde Forstern, erbaut 1930

Das sehr großzügig gestaltete Bienenhaus kann bis zu 18 Bienenvölker mit jeweils 30.000 bis 50.000 Bienen beherbergen. Es befand sich ursprünglich im Familienbesitz der Familie Gaigl und wurde 2008 in das Bauernhausmuseum verlagert.

Schuppen Jakobrettenbach

Gemeinde Dorfen, erbaut um 1860

Der Schuppen diente vor seiner Umsetzung in das Bauernhausmuseum als Lagergebäude (vor allem für Brennholz). Die Aufstellung des Schuppens im Museum in Verbindung mit einem Steg zum Entenweiher vermittelt einen neuen Funktionszusammenhang als Stallgebäude.

Getreidekasten Niederneuching

Gemeinde Neuching, erbaut 1581, dargestellter Zeitraum: um 1900

Der Getreidekasten Niederneuching ist eines der ältesten Gebäude im Bauernhausmuseum Erding. Er zählt zu den wichtigsten bäuerlichen Baudenkmälern Bayerns. Seine reichen Verzierungen, insbesondere auf und über den Türen haben schon früh das Interesse der Denkmalpfleger und Kunsthistoriker geweckt. Den Schnitzereien wird, über die Schmuckfunktion hinaus, kultische Bedeutung als Abwehrzauber gegen das Böse zugeschrieben, so z.B. der Vogel, der die Schlange festhält.

Im Getreidekasten ist eine Ausstellung zum Getreideanbau im 19. Jahrhundert in Oberbayern zu sehen. Sie zeigt anhand von vier kleinen Installationen typische Geräte der Getreidearbeit und beschreibt die einzelnen Arbeitsschritte von der Feldbearbeitung bis zur Ernte.

Getreidekasten Kirchstetten

Gemeinde Dorfen, erbaut 1824

Der Getreidekasten Kirchstetten stand bis 1890 als eigenständiges Wirtschaftsgebäude in einem Zweiseithof. Das Gebäude besteht im Erdgeschoss aus einer Wagenremise und einem darüber liegenden, dicht abgezimmerten Vorratskasten für Getreide.

Das Getreide war das Kapital des Bauern in der vorindustriellen Landwirtschaft. Seine sichere und sachgerechte Aufbewahrung war lebensnotwendig. Deshalb kam dem Getreidekasten eine besondere Bedeutung zu. Im Getreidekasten lagerte hauptsächlich das Saatgetreide.

Torfhütte Oberdingermoos

Gemeinde Oberding, erbaut um 1920

Die Torfhütte aus dem Oberdinger Moos ist ein typisches Gebäude für den Torfabbau im Landkreis. Das Oberdinger Moos liegt inmitten des Erdinger Mooses und gehört zu den mächtigsten Torfvorkommen des Moosgebietes. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts setzte der Torfabbau in größerem Umfang ein, da der Torf zum Heizen gebraucht wurde. Brauereien zählten zu den Großabnehmern.

Im Frühjahr stachen die Bauern den Torf mit sogenannten Stecheisen in ziegelförmige Stücke. Zur Trocknung wurde er luftdurchlässig in solchen kleinen Schuppen aufgeschichtet. Im Herbst holte der Bauer den Torf nach Hause. Bis zum nächsten Frühjahr blieb die Torfhütte leer.

Die Torfgewinnung und der Torfverkauf war ein Nebenerwerbszweig der Bauern.

Gartenhaus Isen

Gemeinde Isen, erbaut 1914

Die Architektur des Gartenhauses stellt einen historischen Rückgriff dar. Ihren Ursprung hat sie in den Park- und Gartenarchitekturen des Adels vom 16. bis 18. Jahrhundert. Die „bessere“ Gesellschaft auf dem Lande – Ärzte, Pfarrer und Lehrer –hat sich im 19. Jahrhundert gerne derartige kleine Gartenlauben errichten lassen. Als „Salettl“ fand man sie auch oft bei Landgasthäusern. 1988 wurde das Gartenhaus mit einem Hubschrauber im Ganzen in das Bauernhausmuseum umgesiedelt.

Kapelle Mooslern

Gemeinde Berglern, erbaut um 1850, dargestellter Zeitraum: 1989

Dicht an der Straße von Erding nach Berglern stand vor dem ersten Haus in Glaslern auf der linken Straßenseite und zwischen hohen Nadelbäumen eine hölzerne Kapelle. Sie wurde im Jahre 1989 nach der genauen Vermessung abgetragen und 1990 im Bauernhausmuseum Erding wieder aufgestellt.

Der Innenraum ist als Lourdesgrotte ausgebildet.

Stadel Stetten

Gemeinde Isen, erbaut 1841, dargestellter Zeitraum: 1987

Der Bundwerkstadel war ein Vorrats- und Stallgebäude. In ihm wurde das eingefahrene Getreide bis zum Dreschen gelagert. Das Dreschen geschah auf der Tenne. So bezeichnet man den mittleren Teil im Stadel hinter dem großen Tor. Der Stadel war ursprünglich mehrfach unterteilt. Links neben der Tenne befand sich ein dicht abgezimmerter Tennkasten, in dem das ausgedroschene Korn gelagert wurde. Rechts neben der Tenne war ein Kleinviehstall.

Das linke, zweiflüglige Tor erschloss die Wagenremise.

Wohnstallhaus Rindbach

Gemeinde St. Wolfgang, erbaut um 1790, dargestellter Zeitraum: um 1930

Der Wohnteil des Hauses wurde 1982 abgebaut und eingelagert; sein Wiederaufbau im Museum begann im Frühjahr 1988. Der Stall mit dem „böhmischen Gewölbe“ ist an Hand von Vergleichsbeispielen und historischen Bauplänen rekonstruiert und gebaut worden. Das Wohnstallhaus bildet zusammen mit dem Getreidekasten (ebenfalls aus Rindbach), dem Bauerngarten, dem Stadel (aus Stetten) und dem Backhaus (aus Schedenberg) eine Hofanlage wie sie im südlichen Teil des Landkreises typisch war.

Das Wohnstallhaus Rindbauch ist dem Typ des „Haager Querhauses“ zuzurechnen. Es ist durch einen durchgehenden Flur (Flez) quer erschlossen. Nach dem Eingang von der Hofseite her befindet sich rechts vom Flur zuerst die Stube, dahinter die Küche.

Von der Küche aus ist das sogenannte Küchenstibi zugänglich. Es diente ursprünglich als Austragsstüberl, in den letzten Jahrzehnten wurde es als „Speis“ benutzt.

Die Stube war der Wohn- und Aufenthaltsraum des Hauses. Eine Ecke dieses Raumes wurde diagonal durch eine später eingebaute Wand abgetrennt. Dieser kleine Raum diente in den letzten Jahrzehnten als Schlafkammer der Kinder. Links vom Flez liegen zwei Kammern. Die hintere Kammer war die Futterkammer, durch die der Zugang zum Stall erfolgte. Die vordere Kammer war die Schlafkammer der Eltern.

Im Dachgeschoss befindet sich die „gute Kammer“. Hier war nach der Hochzeit des letzten Hofeigentümers im Jahr 1928 die Aussteuer der Braut aufgestellt. Diese Situation ist im Raum rekonstruiert.

Backofen Schedenberg

Gemeinde St. Wolfgang, erbaut um 1870

Der Backofen aus Schedenberg gehörte zu einem Nachbarhof der Einöde Rindbach. Im Bauernhausmuseum ergänzt er den funktionalen Hofzusammenhang Rindbach, in Größe und Form entspricht er dem dortigen Backofen, in welchem früher im 14-tägigen Rhythmus Brot und Kuchen gebacken wurde.

Aus Feuerschutzgründen sind Backöfen in der Regel freistehende Gebäude. Bereits die Bayerische Feuerordnung von 1791 forderte einen Sicherheitsabstand von circa neun Metern zum nächsten Gebäude.

Getreidekasten Rindbach mit Bauerngarten

Gemeinde St. Wolfgang, erbaut 1791, dargestellter Zeitraum: 1928

Der Getreidekasten wurde zusammen mit dem Wohnhaus errichtet. In ihm bewahrte der Bauer das Saatgetreide bis zur nächsten Aussaat auf. Der marktorientierte Vertrieb von sortiertem und vorbehandeltem Saat- und Naturgetreide machte später den häuslichen Kornspeicher überflüssig. Folglich diente er nur noch als Lagergebäude sowie Hühnerstall.

Die Gesamtanlage und auch die Grundrisseinteilung des Bauerngartens entsprechen genau dem historischen Original. Allerdings werden im Museum mehr Blumen, Kräuter und Gemüse angepflanzt als früher üblich, um dem Besucher die Vielfalt eines alten Bauergartens zeigen zu können. Tomaten und Bohnen gab es in den 1930er-Jahren im Bauerngarten nicht und die Verwendung von Gewürzkräutern beschränkte sich auf Schnittlauch, Petersilie, Kresse, Liebstöckl, Majoran und Dill.

Kegelbahn Langengeisling

Stadt Erding, erbaut 1886, dargestellter Zeitraum: um 1940

Die Kegelbahn gehörte über 100 Jahre zur Gastwirtschaft „Beim Kaiserwirt“ in Langengeisling. Am 04. Juni 1886 erwähnte das Amtsblatt für den Amtsbezirk Erding erstmals die Kegelbahn; eine Annonce lud zum „Gesellschafts-Kegelschieben“ anlässlich des Pfingstfestes vom 06. bis 14. Juni 1886 ein. In den Akten des Vermessungsamtes erschien die Kegelbahn erstmals im Jahr 1900. 1988 wurde sie in das Bauernhausmuseum umgesetzt.

Schreinerei Stiftungsbrauerei Erding

Stadt Erding, erbaut um 1860

Das frühere Eingangsgebäude des Bauernhausmuseums war ehemals die Schreinerei der Stiftungsbrauerei Erding. Bis 1936 befand sich im vorderen Gebäudeteil die Wohnung. Das übrige Gebäude barg die Betriebsschreinerei und Wagnerei der Brauerei. Hier wurden die Aufbauten für die Bierwagen hergestellt, die landwirtschaftlichen Gebäude der Brauerei von den Handwerkern der Schreinerei gewartet und repariert. Auch Hallen für Volksfeste wurden von den Arbeitern der Schreinerei aufgestellt. Im rechten Gebäudeteil ist das Museumscafé beheimatet, das vorübergehend geschlossen ist.

Bauernhausmuseum

des Landkreises Erding

AdresseBauernhausmuseum
Taufkirchener Str. 28
85435   Erding
Kontakt
Telefon: 08122 / 58-1259 (Zu den Öffnungszeiten: - 93320)
Fax: 08122 / 58-1142
Öffnungszeiten

Bauernhausmuseum:
Samstag, Sonntag, Feiertag von 10-17 Uhr (in der Zeit von Ostern bis Oktober)

Bauernmarkt:
jeden Freitag von 12 – 16:30 Uhr