Ehrenringtraegerin 2000

Anne Amalie Dasch

 

Frau Anne Amalie Dasch bedankt sich für die Verleihung des Ehrenrings.

Verleihung des Ehrenrings am 19.10.2000
(Laudatio von Landrat Xaver Bauer)


Der Kreistag des Landkreises Erding hat in seiner Sitzung vom 24.07.2000 einstimmig beschlossen, Frau Anne Amalie Dasch den Ehrenring in Gold zu verleihen.

Sehr geehrte Frau Dasch,

die vielfältigen Aufgaben, die Staat und Gesellschaft zu lösen haben, können nur dann erfolgreich erledigt werden, wenn jeder Einzelne die ihm zugewiesenen Aufgaben an seinem Platz mit besten Wissen und Gewissen erfüllt.

Die Gesellschaft, die die Lebensgrundlagen eines Volkes erwirtschaftet, wird erst dann zu einer wirklich sozialen Gemeinschaft, wenn Menschen bereit sind, sich über ihre unmittelbaren Berufsaufgaben hinaus für andere einzusetzen.

Wenn ein solches Engagement, das Menschen entgegengebracht wird, die unserer besonderen Zuwendung bedürfen, sich jemand zur Lebensaufgabe gemacht hat, ist es dem Landkreis ein Anliegen, eine solche Leistung öffentlich zu würdigen.
Frau Anna Amalie Dasch, eine geborene Neuöttingerin, aber schon seit Jahrzehnten eine echte Erdingerin, hat insbesondere auf zwei Aufgabenfeldern ein außerordentliches Engagement gelebt und verwirklicht.

Zum einen geschah und geschieht dies auf sozialem Gebiet und zum anderen in ihrer kommunalen Tätigkeit. Die kommunalen Ämter und deren Möglichkeiten haben Sie, Frau Dasch, wiederum voll und ganz in Ihr soziales Wirken miteingebracht und eingebunden. Zusätzlich zu Ihren kommunalen Ämtern waren und sind Sie Mitglied in vielen sozialen Verbänden und Einrichtungen. Dies ausschließlich dazu, um die Probleme und Nöte einzelner Menschen zu sehen, zu erkennen und wirksam Hilfe anzubieten. Ihr großartiger Einsatz hat auch dazu geführt, dass Sie für viele im Landkreis und darüber hinaus zu einem Vorbild für soziales Engagement geworden sind.

So finden wir Sie etwa in der Arbeiterwohlfahrt seit 1974, in der Vorstandschaft des Vereins Lebenshilfe seit 1987, im Behindertensportverein seit 1977, im Reichsbund der Kriegs- und Wehrdienstopfer seit 1980.

Gerade als Vorstandsmitglied im Verein Lebenshilfe – das kann ich aus vielfacher persönlicher Erfahrung bestätigen – haben Sie bei dieser Tätigkeit nicht nur Ihren Sachverstand eingebracht, sondern auch als Vorstandsmitglied bei allen Veranstaltungen, die der Verein Lebenshilfe durchgeführt hat, ganz praktisch und handfest mitgearbeitet.

Darüber hinaus haben Sie zwei Einrichtungen geschaffen, denen Sie durch Ihren persönlichen Einsatz ein besonderes Profil gegeben haben und die Sie zusammen mit anderen bis vor kurzem maßgeblich betreut haben.

Im Jahr 1973 - kurz vorher war das neue Kreiskrankenhaus in Betrieb genommen worden - gründeten Sie die Patientenbibliothek des Kreiskrankenhauses in Erding, die Sie zusammen mit einem mehrköpfigen Team bis 95 persönlich geleitet haben. Dies war ein besonders segensreiches ehrenamtliches Wirken zum Wohle unserer Patienten im Kreiskrankenhaus Erding.

Im Jahre 77 riefen Sie die Kleidertauschzentrale in Erding ins Leben, die Sie bis 1999 auch persönlich geleitet haben. Diese Kleidertauschzentrale kann man wohl in besonderer Weise als Ihr Lebenswerk betrachten.

Nicht umsonst reden die meisten von der Anne Dasch Kleidertauschzentrale. Ich habe es bei einer anderen Gelegenheit schon einmal gesagt und ich wiederhole es hier wieder, der Anne Dasch Kleiderladen war lange Zeit in Erding bekannter als Mc Donald.

Da Sie es immer verstanden haben, den Menschen, die sich an Sie gewandt haben, Ihre Hilfe in unauffälliger und diskreter Weise anzubieten, ist dies nirgendwo durch Daten oder Fakten erfasst. Sie haben sozusagen ganz als Privatperson Ihre Wohnung am Lodererplatz zu einer "Sozialstation" gemacht, die sie bis heute geblieben ist.

Es gab und gibt viele, wenn sie in Not geraten waren, die sich an keinen sozialen Verein, sondern an die Frau Anne Dasch am Lodererplatz gewandt haben. Allen haben Sie Gehör geschenkt und allen haben Sie versucht – es war so gut wie immer erfolgreich - zu helfen.

Bei der Erfüllung all dieser vielen Aufgaben kam Ihnen natürlich auch Ihre kommunale Tätigkeit zu gute. Sie gehörten dem Kreistag von 1978 bis 1996 an und wie konnte es anders sein - Sie engagierten sich dabei im Krankenhaus- und im Sozialhilfeausschuss. Von 78 bis 90 waren Sie auch Mitglied des Bezirkstages von Oberbayern, einer geradezu klassischen sozialen Einrichtung.

In all den Jahren Ihres ungewöhnlich aktiven und erfolgreichen Eintretens für die Belange der Mitbürger, deren Nöte und Probleme Sie sich unermüdlich zu eigen gemacht haben, dienten Sie mit Ihrer ganzen Lebenskraft, Ihrem Wissen und Ihrer Erfahrung den Menschen unserer - Ihrer Heimat.

Sie, Frau Dasch, haben sich um den Landkreis Erding hervorragend verdient gemacht.