Projektarbeit im Landkreis Erding

Das Team des Frauenbereichs des BRK Erding, das sowohl das Frauenhaus Erding als auch den Frauennotruf betreibt, hatte eine inspirierende Idee: Im Stadtgebiet, einschließlich des Klinikums, wurden im November drei orangefarbene Bänke aufgestellt. Die Bänke dienen als sichtbares Zeichen im Kampf gegen häusliche Gewalt. Gestaltet wurden die Bänke vom Erdinger Künstler Harry S.

Orange Day ist ein internationaler Aktionstag, um auf Gewalt gegen Frauen und Mädchen aufmerksam zu machen. Die Farbe Orange symbolisiert Hoffnung und eine Zukunft ohne Gewalt. Menschen sind weltweit aufgerufen, sich aktiv zu engagieren, sei es durch Veranstaltungen, Aktionen oder das Tragen von orangefarbener Kleidung, um ein Zeichen gegen Gewalt und für Gleichstellung und Gerechtigkeit zu setzen.

Die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Erding, Sabine Trettenbacher, lud zum Schafkopfturnier für Frauen und Mädchen im Landkreis Erding ein, um gemeinsam spannende Kartenspiele zu erleben, nette Menschen kennenzulernen und gleichzeitig Geld für einen guten Zweck zu sammeln.

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Der Hintergrund dieser Aktion war es, Schülerinnen und Schüler dazu zu bewegen, über die Bedeutung dieses wichtigen Themas nachzudenken, einschließlich des Schutzes von Männern und der Akzeptanz von LGBTIQ+. Dies geschah durch die kreative Darstellung und Umsetzung von prägnanten Sprüchen, die positive Aufmerksamkeit bei den Betrachtern erregen sollten. Ein inspirierendes Beispiel hierfür war die Umsetzung des Spruchs „Seid lustig, nicht lästig und akzeptiert ein NEIN!“ in Form von Bierdeckeln.

Im Rahmen der Alltagskompetenzwoche für die 6. Jahrgangsstufe hat die Herzog-Tassilo-Realschule in Erding eine bedeutende neue Einheit eingeführt: Gewaltprävention. Durch den Kurs, der unter dem Titel "Lass das!" von dem zertifizierten Kampfsportlehrer Erwin Kastl und Sabine Trettenbacher angeboten wurde, lernten Schülerinnen und Schüler, sich sowohl verbal als auch körperlich effektiv zur Wehr zu setzen.

24 Schülerinnen der Herzog-Tassilo-Realschule aus der 7. Jahrgangsstufe lernten, sich gegen verbale und körperliche Grenzverletzungen zu wehren. Schon die erste Trainingseinheit war ein voller Erfolg: Während die Mädchen zu Beginn der Stunde noch unsicher wirkten, standen sie am Ende selbstbewusst und entschlossen da. Anstatt das „STOP!“ nur zu flüstern, riefen sie es laut und deutlich. Der zertifizierte Kampfsportlehrer Erwin Kastl zeigte den jungen Frauen effektive Abwehrtechniken mit Gegenständen, Befreiungsschläge und Fußtritte. Schulleiterin Judith Heugel und die organisatorische Leiterin Elisabeth Friesinger waren begeistert und dankten Sabine Trettenbacher, die als Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Erding dieses Gewaltschutzprojekt mit Unterstützung des Fördervereins ins Leben rief und den Trainer unterstützte.
2023 Sicheres Volksfest für Mädchen und Frauen
 

Leider haben wir keinen Alternativtext zu diesem Bild, aber wir arbeiten daran.

Dank einer parteiübergreifenden Initiative aller Politikerinnen im Kreistag und unter der Leitung von Steffi Irmscher-Grothen, der Leiterin der Frauenbereiche des BRK Erding, wurde ein Konzept entwickelt und umgesetzt, um Volksfeste für Frauen und Mädchen sicherer zu machen. Sabine Trettenbacher nahm im Vorfeld Kontakt mit zahlreichen Schulen auf und veranlasste, dass sich junge Menschen intensiv mit dem Thema „Belästigungen auf Volksfesten“ auseinandersetzten und individuelle Maßnahmen erarbeiteten, um Belästigungen zu verhindern oder zu stoppen. Beispiele hierfür waren laut „Aufhören“ schreien, nur zu zweit auf die Toilette gehen, den Heimweg nie alleine antreten, Fahrradhosen unter dem Dirndl tragen und immer einen Aufladeakku dabei haben. Auch die Vorschläge der jungen Männer waren sehr hilfreich und kreativ.
 

Zum Weltmädchentag am 11.10. führte Frau Trettenbacher ein Schulprojekt für Mädchen durch. Es hatte den Namen „Theorie ist gut, Vorbild ist besser: Treffen mit weiblichen Führungskräften“.

Mädchen haben oft einen sehr hohen Perfektionsanspruch an sich selbst, sei es in der Schule, im Beruf oder im Ehrenamt. Viele haben Vorbehalte, sich in Richtung Führungsperson mit viel Eigenverantwortung zu entwickeln, weil sie Fehler machen könnten.

Projektziel war es den Mädchen diese Vorbehalte bzw. Ängste zu nehmen. Es ging darum, den Mädchen das Positive und Bereichernde von Führungsaufgaben zu vermitteln. Im Berufsleben kommt es zu Problemen und Misserfolgen. FRAU kann damit ebenso wie Männer umgehen bzw. muss dies lernen.

Die Mädchen trafen sich mit beruflich und ehrenamtlich „erfolgreichen“ Frauen im kleinen Kreis.

Viele weiblichen Führungskräfte machten mit, z.B. Frau Ministerin Scharf, Frau Leroy als wirtschaftliche Leiterin des Flughafens München, Frau Beil als Vorsitzende der Unternehmerfrauen im Handwerk,  Frau Kaps als Direktorin des Amtsgerichtes Erding,  Frauen in leitender Funktion im WIWeB (Ressortforschungseinrichtung der Bundeswehr), Frau Irmscher-Grothen als Leiterin des Frauenhauses und Frauennotrufes, Frau Huber-Kamm als Leiterin eines technischen Betriebes, leitende Kripobeamtinnen etc.

Am Weltfrauentag, dem 8. März 2023, nutzte Sabine Trettenbacher die Gelegenheit, um eine viel diskutierte Frage zu untersuchen: "Sind die biblischen Paulusbriefe tatsächlich frauenverachtend?"

Der Vortrag von Dr. Adrienne Weigl, untermalt durch die musikalische Begleitung von Ira Scholz und ihrem Vokalensemble, beleuchtete den 1. Brief an die Korinther (1 Kor 11,3-16) und könnte diese Frage beantworten. Vielleicht war Paulus ja sogar ein Befürworter der Wertschätzung von Frauen?

Ein besonderer Fokus lag auf der Frage: Warum fordert Paulus Frauen auf, ihr Haupt im Gottesdienst zu verhüllen, im Gegensatz zu den Männern? Frau Weigl, promovierte Philosophin mit Nebenfach katholische Dogmatik, erklärte sowohl diese als auch die Deutungsmöglichkeiten von Bildern und Gleichnissen.

Rund um diesen Vortrag entwickelte sich ein weiteres Projekt anlässlich des Weltfrauentages. Der Schutz von Frauen liegt dem Erdinger Künstler Harry S. sehr am Herzen und er gestaltete dazu das Bild „bluelight“ welches während des Vortrags fertiggestellt wurde.

Interessierte hatten dann 10 Tage Zeit, ein Angebot abzugeben. Das Kunstwerk ging an die höchstbietende Person. Harry S. spendet den vollen Erlös in Höhe von 1850 Euro an den Opferschutzverein WEISSER RING.

Am Donnerstag, den 15. September, lud der Kreisheimatverein zu einem Charity-Abend mit musikalischer Unterhaltung und Kunstversteigerung zugunsten des neu gegründeten Fördervereins des Klinikums Erding ein. Die Veranstaltung wurde von Sandra Angermaier, Vereinsreferentin, und Sabine Trettenbacher, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises, organisiert.

Der Serenaden-Abend fand in der stilvoll dekorierten und stimmungsvoll beleuchteten Scheune des Schlosses Aufhausen statt. Zu den versteigerten Kunstwerken gehörten eine handkolorierte Lithografie aus dem Nachlass des verstorbenen Künstlers Rudolf L. Reiter mit dem Titel „Liebe zu einer Stadt“, ein Acrylgemälde „Lebenslinien“ von Hamit Ataseven sowie das großformatige Fotokunstobjekt „Bildnis der Landkreisfrau“. Die Landkreisfrau entstand zum Weltfrauentag im März 2021 und umfasste Aufnahmen von 71 Frauen, darunter auch einige prominente Persönlichkeiten aus dem Landkreis.

Die drei Kunstwerke erzielten insgesamt 5.200 EUR.

Frau Trettenbacher wollte mit dieser Aktion erreichen, dass Jugendliche die Stellung der Frau und ihr eigenes Verhalten bewusster reflektieren.

Viele Schulen, darunter die Realschule Taufkirchen, nahmen daran teil. Die Schülerinnen und Schüler der 9. Jahrgangsstufe hielten Referate zu verschiedenen Aspekten der Frauenrolle in unterschiedlichen Kulturkreisen, zu starken Frauen über die Jahrhunderte hinweg und zu den Auswirkungen der Medizin auf die Stellung der Frau (z.B. Kaiserschnitt, Pille).

Weitere Themen waren die Auswirkungen der Technik auf die Stellung der Frau (z.B. Waschmaschine, Geschirrspüler), die politischen Gesetzgebungen, die die Frauenrolle beeinflussen (z.B. Wahlrecht, Kindergeld, Strafbarkeit bei Abtreibung, Strafbarkeit bei weiblicher Genitalbeschneidung), sowie die Darstellung der Frau in der Werbung und die Reduktion auf Sexualität im Vergleich zu Männern.

Zudem wurden die Stellung der Frau in der Mode, das Frauenbild in der Musik, insbesondere in der Rapperszene, und die Darstellung der Frau in der Kunst sowie ihre Rolle bei Erfindungen thematisiert.

Filmgespräch zu „Die Unbeugsamen“ mit Staatsministerin a.D. Ursula Männle

 

Die zehnten Klassen der Herzog -Tassilo Realschule Erding lernten vor kurzem eine sehr beeindruckende Frau persönlich kennen. Die mittlerweile 78-jährige Prof Ursula Männle wurde unter Edmund Stoiber 1994 (!) als zweite Frau Ministerin in Bayern und stellte sich den Fragen der Schülerinnen und Schülern.

 

In dem zuvor angesehenen Dokumentarfilm „Die Unbeugsamen“ von Torsten Körner sahen die jungen Leute mutige Frauen, die seit der Nachkriegszeit in der Bundesrepublik Deutschland darum kämpfen, ihren Stimmen in der Politik Gehör zu verschaffen. Sie waren konfrontiert mit massiven männlichen Abwehrreaktionen, die von platten Vorteilen bis zu offener sexueller Diskriminierung reichten. Die Aufnahmen aus den Archiven und die Interviews mit den porträtierten Politikerinnen aller Parteien machen eindrücklich deutlich, wie frauenfeindlich das politische System damals war.

Das Projekt wurde von der Hanns-Seidel-Stiftung unterstützt.

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Das Organisation um Ursula Männle

Podiumsdiskussion in der VHS im Landkreis Erding mit bekannten Politikerinnen zum Thema Frauen in der Politik

In der Kreismusikschule Erding e.V. fand ein Vortrag zum Thema "Die Geschichte der Frauenbewegung - vom Mittelalter bis in die Gegenwart" statt. Musikalisch wurde die Veranstaltung vom Vocalensemble der Kreismusikschule umrahmt.

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