Verbandsversammlung des Zweckverbands für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung am 31.10.2025

In seiner Sitzung befasste sich die Verbandsversammlung des Zweckverbandes für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung (ZRF) mit der Ausweitung der Helfer-vor-Ort-Infrastruktur. Der Helfer vor Ort (HvO) soll als Ergänzung zum öffentlich-rechtlichen Rettungsdienst das therapiefreie Intervall verkürzen. Neue Standorte werden im kommenden Jahr in Kirchseeon, Zorneding im Landkreis Ebersberg und Neufahrn im Landkreis Freising angesiedelt.

Während der Corona-Pandemie wurde im Zweckverbandsbereich die IVENA-App eingeführt, um einen besseren Überblick über freie Behandlungskapazitäten in den Kliniken zu erhalten. Mit der Weiterentwicklung „IVENA PZC+“ ist es nun sogar möglich, eine bessere Kontaktaufnahme der Klinik für mögliche Rückfragen direkt mit dem Rettungswagen zu gewährleisten. Weiterhin wird die nächstgelegene geeignete Klinik vom System vorgeschlagen. Die Verantwortung des geeigneten Beförderungsziels liegt weiterhin bei der ILS. Nachdem sich die IVENA-App im Verbandsgebiet bestens bewährt hat, stimmte die Verbandsversammlung einstimmig der Einführung der weiterentwickelten App zu.

Intensiv befasste sich die Versammlung mit dem dringlichen Neubau- und Erweiterungsprojekt der Integrierten Leitstelle (ILS) Erding. Eine schnellstmögliche Umsetzung des Projekts sei unerlässlich, da die ILS aufgrund von massivem Platzmangel bereits heute den notwendigen Vertretungsbetrieb und die Nutzung vorhandenen Personals in Großschadensfällen nicht gewährleisten kann. Zudem sind der turnusmäßige Hardwaretausch und die weitere IT-Sicherheits-Zertifizierung ohne den Erweiterungsbau gefährdet.

In einem Sachvortrag wurde klargestellt, dass die ILS Erding mit einem Versorgungsbereich von rund 469.000 Einwohnern plus dem Flughafen München einen bayernweit optimalen Zuschnitt aufweist und der diskutierte Richtwert von einer Million Einwohner für bayerische ILS nicht zutreffend ist. Des Weiteren wurde bestätigt, dass die ILS Erding bereits zukunftsorientierte Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) nutzt und in die bayernweite Planung zur weiteren KI-Nutzung eingebunden ist.

Der endgültige Beschluss über den Standort soll in der nächsten ZRF-Sitzung im Dezember gefällt werden.

In Bezug auf die zeitliche Abdeckung an den Notarztstandorten konnte im konstruktiven Diskurs eine Verbesserung erzielt werden. Der ZRF steht weiterhin im Austausch mit den Sprechern der Notärzte, um etwaige Defizite und Schwankungen zu ermitteln, um so die Situation an den Standorten kontinuierlich zu verbessern.

Das Einsatzleitsystem der Integrierten Leitstelle Erding ist nach bayerischer Vorgabe alle 10 Jahre zu erneuern. Dies ist notwendig um die Alarmierung sicherzustellen. Das Angebot wurde im März 2025 angenommen, mit der Herstellung und dem Austausch der Hard-bzw. Software wurde begonnen. Der Abschluss der Maßnahme wird bis Ende 2025 erwartet.