Sitzung des Kreisausschusses, 23.10.2023

Im Kreisausschuss wurden die Preisträger des erstmals ausgelobten Sozialpreises des Landkreises Erding verkündet.
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Ausgezeichnet werden Ottilie Kober und der „Kunterbunte Familien e.V.“. Frau Kober erhält die Auszeichnung für ihr jahrzehntelanges Wirken in der Krankenpflege und in der Palliativversorgung. Sie ist Gründungsmitglied des Christophorus Hospizvereins. Der Kunterbunte Familien e.V. ist eine Initiative für Eltern mit Kindern mit besonderem Förderbedarf, ein Angebot wie es ihn im Landkreis Erding so nicht gibt und die eine wesentliche Hilfe für die Betroffenen darstellt.

Nominiert waren Personen, Einrichtungen und Verbände, die soziales Engagement leisten und sich in besonderer Weise um das soziale Leben im Landkreis in den Bereichen Altenhilfe, Behindertenarbeit, Hospizarbeit, Betreuung von Kranken/Behinderten, Hilfe für sozial Schwache und Benachteiligte sowie in der Jugendarbeit verdient gemacht haben. Vorschlagsrecht hatten alle Landkreisbürgerinnen und -bürger, sowie Gemeinden, Kirchen, Organisationen und Verbände. Landrat Martin Bayerstorfer, auf dessen Anregung hin der Sozialpreis eingeführt wurde, zeigte sich erfreut: „Gerade in Zeiten abnehmenden sozialen Engagements und zunehmender Ich-Bezogenheit gebührt Menschen, die sich ums Allgemeinwohl verdient machen und Arbeit am und für den bedürftigen Menschen erbringen, Dank, Wertschätzung und Anerkennung. Der Sozialpreis soll diejenigen ehren, die Vorbildcharaktere sind, aber selten im gebührenden Rampenlicht stehen. Ich gratuliere den Preisträgern und spreche ihnen Dank und Anerkennung aus.“

Der Kreisausschuss hatte im vergangenen Jahr in der Sitzung vom 19.10.2022 die Einführung eines Sozialpreises vorberaten, der Kreistag den erarbeiteten Richtlinien in der Sitzung am 24.10.2022 zugestimmt. Ein Vorprüfungsgremium, bestehend aus Mitgliedern des Kreistages, regionaler Medien und Sozialverbänden, hatte den Kreisausschuss in seiner heutigen Meinungsbildung durch eine Empfehlung unterstützt.

Die Preisverleihung wird am 11.01.2024 stattfinden.

Die Kreisrätinnen und -räte beschlossen, dem Bayerischen Roten Kreuz - Kreisverband Erding für dessen Frauenschutzeinrichtungen weiterhin finanzielle Förderung zu gewähren. Auf das Projekt „Second Stage“, das betroffenen Frauen ein eigenverantwortliches Leben mit selbständiger Alltagsbewältigung in einem sicheren selbstbewohnten Umfeld ermöglicht, entfallen dabei für 2024 maximal 48.500 Euro. Der Frauennotruf erhält für 2024 einen Kostenunterdeckungsausgleich von maximal 139.500 Euro. Für das Frauenhaus belaufen sich die entsprechenden Posten auf maximal 163.100 Euro. Die Interventionsstelle, ein proaktives, psychosoziales Beratungsangebot für von Gewalt betroffene Frauen, wird 2024 mit 42.100 Euro gefördert. Bei den Zuwendungen zur Interventionsstelle und zu „Second Stage“ handelt es sich um freiwillige Leistungen des Landkreises.

Hinsichtlich der Thematik „Rote Gebiete“ sprach sich der Ausschuss mehrheitlich dafür aus, dem Kreistag zu empfehlen, Popularklage zu erheben und einen Normenkontrollantrag zu stellen.