Verbesserung der psychiatrischen Betreuung von Kindern und Jugendlichen im Landkreis Erding

Wie in vielen Landkreisen herrscht auch im Landkreis Erding ein Mangel hinsichtlich der psychiatrischen Betreuung von Kindern und Jugendlichen. Während psychische und seelische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen zunehmen, ist das ambulante Therapieangebot vor Ort unbefriedigend. Die Kreistagsfraktion der CSU beantragt bei der Verwaltung des Landratsamtes, die Sachlage zu eruieren und Vorschläge zur Verbesserung der Situation zu erarbeiten.

Mitverantwortlich für die geringen psychiatrischen Therapiemöglichkeiten ist, dass durch die vorgegebenen Planungsbereiche der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) bayernweit ein Ungleichgewicht in Bezug auf sehr attraktive und weniger attraktive Standorte für die Niederlassung von Kinder- und Jugendpsychiatern besteht.

„Problematisch für den Landkreis Erding ist, dass bei der Bedarfsplanung der KVB der Landkreis Erding bezüglich einschlägigen Fachärztinnen und -ärzten zum Planungsbereich München gehört.“, erläutert Landrat Martin Bayerstorfer.

So konzentrierten sich die Fachärztinnen und -ärzte für Kinder- und Jugendpsychiatrie in München, auf das im gesamten Planungsbereich knapp 80% der tätigen Kinder- und Jugendpsychiater entfielen. In den umliegenden Landkreisen gäbe es hingegen nur vereinzelt Ärztinnen und Ärzte dieser Fachrichtung, in manchen Landkreisen im Münchner Umland sogar gar keine.

„Dennoch wird offiziell von einem ausreichenden Versorgungsgrad für die gesamte Region ausgegangen.“, kritisiert Bayerstorfer und fordert: „Ich erachte es als notwendig, dass die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns abweichend von den Bundesvorgaben kleinere Planungsbereiche festlegt, welche auch der Lebenswirklichkeit der betroffenen Familien entsprechen. Hier steht das Landratsamt bereits mit dem Kommunalbüro für ärztliche Versorgung hinsichtlich grundsätzlicher Zulassungsmöglichkeiten für Kinder- und Jugendpsychiater im Austausch. Ich werde mich zusätzlich dafür einsetzen, dieses Anliegen über den Bayerischen Landkreistag mit Nachdruck zu forcieren.“

Denkbar seien zudem eine Zusammenarbeit mit dem Bezirk Oberbayern, der für die stationäre psychiatrische Versorgung von Kindern und Jugendlichen zuständig ist, oder mit dem SPZ in Landshut.